Im Hinblick auf die EU-Maschinenrichtlinie sind hydraulische Steuerungen so auszulegen, dass die Gefahr für Mensch und Umwelt möglichst gering ist. Das bedeutet, die Maschine oder der darin verbaute Antrieb muss zusätzlich zu seiner eigentlichen technischen Funktion auch dem durch die Risikoanalyse vorgegebenen Sicherheitslevel genügen.
In hydraulischen Anlagen werden solche Steuerungsfunktionen mit Hilfe von elektronischen Steuerungen in Kombination mit Hydraulikblöcken realisiert. In diesen Hydraulik Steuerblöcken sind die erforderlichen Ventile kompakt untergebracht.
Wegeventile, insbesondere Regelventile, weisen aufgrund ihrer Bauart immer Leckagen auf. Während des Betriebes ist dies nicht relevant, da die Druckversorgung ausreichend Volumenstrom nachfördert. Um aber zu verhindern, dass ein Zylinder im drucklosen Zustand bei senkrechtem Einbau unter Last absinkt, müssen die Leitungen A und B zum Zylinder durch einen Sicherheitsblock - den Ventilblock getrennt abgesperrt werden.
Vorzugsweise werden Absperrfunktionen direkt in Ventilplatten integriert und direkt auf den Zylinder aufgebaut. Dadurch ist keine Schlauchverbindung zwischen Ventilblock und Zylinder notwendig. Somit kann der Zylinder auch bei Ausfall der kompletten Energieversorgung oder Beschädigung der hydraulischen Leitungstechnik nicht absinken.
Sind im Hydraulikzylinder Leckagen, zum Beispiel durch Funktionsöl einer Ringspaltdichtung zu erwarten, so sind zusätzlich die Funktionsölleitungen entsprechend getrennt abzusperren.
Bei Hydraulikzylindern mit Drosselspaltdichtungen am Kolben oder bei hydrostatischen Lagern, reicht diese Maßnahme gegen Absinken nicht aus. Hier müssen andere Vorkehrungen, wie zum Beispiel eine Klemmeinheit, getroffen werden.
Zur Verhinderung des Absinkens der senkrecht nach unten eingebauten Kolbenstange reicht die Absperrung der Stangenseite. Beide Seiten absperren erhöht aber die Sicherheit, da dann auf der Kolbenseite kein Druck aufgebracht werden kann.
In Verbindung mit einer Sicherheitssteuerung kann durch eine Reihenschaltung zweier Sperrventile ein Performance Level nach DIN EN ISO 13849-1 bis PLe erreicht werden. In diesem Fall müssen die Sperrventile positionsüberwacht nach DIN EN ISO 13849-1 in die Steuerung eingebunden werden. Die Steuerung selbst muss dem benötigten Sicherheitsstandard genügen.
Steuerblock mit Absperrfunktion A-B für PLe
Insbesondere im Einrichtmodus muss eine Maschine über die Möglichkeit verfügen, mit reduzierter Geschwindigkeit jede Antriebsachse verfahren zu können. Je nach Anforderung und Risikobeurteilung kann es notwendig sein, diesen Einrichtkreis als Sicherheitsfunktion auszuführen. Hierzu ist im hydraulischen Steuerblock eine Festdrossel oder eine nicht ohne Werkzeug verstellbare und zusätzlich geeignet gesicherte Drossel zu verwenden.
Hydraulischer Steuerblock mit Absperrfunktion A-B für PLe
mit reduzierter Geschwindigkeit durch Festdrossel
In diesem Schalt-Beispiel vom Steuerblock ist der Volumenstrom, der für die Anwendung mit PLe im Betrieb benötigt wird, durch zwei Sperrventile V1 und V2 getrennt.
Parallel hierzu ist mit dem Sperrventil V3 und der Drossel V4 ein Bypass aufgebaut, der einen reduzierten Volumenstrom für den Einrichtbetrieb bereitstellt.
Somit kann der Antrieb mit einer durch die Drossel sicher reduzierten Geschwindigkeit verfahren werden. Je nach Anwendung und Sicherheitserfordernis kann ein weiteres Sperrventil V5 notwendig sein, das die Drossel V4 mit dem Sperrventil V3 umschließt.
Der Hänchen Anschaltblock ist ein standardisierter Ventilblock mit den integrierten Funktionen:
Typ | Nenndurchfluss [l/min] |
Anschluss P | Anschluss T |
1 | 65 | G3/4 | G3/4 |
2 | 130 | G1 | G1 |
3 | 250 | G1 ½ | G1 ½ |
Der Steuerblock ist aus verzinktem Stahl gefertigt und bis 280 bar zugelassen.
Der Steuerblock kann für weitere Funktionen erweitert werden oder für Anwendungen mit Performance Level bis PLe in redundanter Form ausgeführt werden.