Neben unangenehmen Betriebseigenschaften wie zum Beispiel ruckelnden Bewegungen können durch Luft auch Schäden am Hydraulikzylinder und dessen Dichtelementen entstehen.
Wenn Hydrauliköl, das Luftbläschen enthält, sehr schnell verdichtet wird, werden die Bläschen so stark erhitzt, dass eine Selbstzündung des Luft-Gas-Gemisches auftreten kann. Dadurch entsteht örtlich ein sehr hoher Druck- und Temperaturanstieg, der auch Dichtungen beschädigen kann. Dies wird Diesel-Effekt genannt.
Darüber hinaus ist ein nur mit Luft befüllter Zylinder in der Endlagendämpfung nicht funktionsfähig. Schon ein einmaliges Ausfahren bei voller Betriebsgeschwindigkeit kann den Zylinder beschädigen.
Zylinder müssen vor der Inbetriebnahme manuell entlüftet werden.
Der Entlüftungsvorgang
Die Entlüftung von Hydraulikzylindern ist funktionswichtig. Durch mehrmaliges Verfahren über den gesamten Hub des Zylinders in beide Richtungen bei möglichst geringem Druck, wird die Luft ausgespült, die Restluft im Medium gelöst und in den Tank gefördert. Dabei sind die Entlüftungsschrauben so ausgeführt, dass diese nur eine Umdrehung gelöst werden müssen, damit die Luft entweichen kann.
Hydraulikzylinder werden im Regelfall auf beiden Seiten mit speziellen Entlüftungsschrauben geliefert.
Die Entlüftungsbohrungen sind passend für Messkupplungen und für den Einsatz eines Entlüftungssets ausgeführt. Mit dem Hänchen-Entlüftungsset kann ein Hydraulikzylinder ohne zusätzliches Werkzeug sauber und bequem entlüftet werden, ohne dass Leckagen oder Tropfen entstehen.
Entlüftungsset
Sind in den Entlüftungsanschlüssen des Hydraulikzylinders Messkupplungen angebaut, kann das Entlüftungsset direkt angeschlossen werden.
Das Hänchen-Entlüftungsset besteht aus
• Weithalsflasche mit Luftfilter G1/8
• Messschlauch M16x2 für Messkupplung